Zen und Satori



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unknown
veröffentlicht am 18.02.2004 10:05 Uhr

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Was ich mitteilen möchte, ist nicht mein Satori, sondern eine Ermunterung. Viele gehen diesen Weg und wissen manchmal nicht so recht, ob all die Mühe Sinn macht.

Ich denke, eindeutig ja. Und ich will Euch auch sagen, warum.
Weil es für jeden möglich ist, diese Erfahrung zu machen, die mir alles sagt, was ich brauche, um glücklich zu sein.

Ich will versuchen, es soweit es eben geht, mit meinen Worten zu sagen, weil ich denke, damit kann ich am besten umgehen.

Vor einigen Jahren hatte ich mich entschlossen, an einem einwöchigen Sesshin teilzunehemen. Es war bis auf das ständige Schweigen, wie Ihr Euch bei mir leicht vorstellen könnt, eigentlich nicht sehr schwierig, die nötige Disziplin aufzubringen. Viele kleine Momente der Aufmerksamkeit, manches wurde bewusst. Für mich gar nicht mal die grossen Dinge, eher kleine wie zB, festzustellen, da war jemand mir gegenüber und in den ersten zwei Tagen drängte sich mir, wenn ich ihn sah, die Idee auf, er sei schwul. Das war ganz von allein plötzlich weg, ich weiss nichtmal wann, nur dass es mir auffiel. Es war angenehmer, ihn einfach so zu sehen, ich kenne ihn nicht, die (mögliche) Frage wurde nie beantwortet. Aber sie wurde durch dieses andere Erleben unwichtig. Es gab etliche Erlebnisse, kein Wunder, ich hab ja eine Woche lang gelebt.

Als ich recht zufrieden nach Hause fuhr, hörte ich seit Tagen mal wieder Musik. Pur. Das ist der Name der Gruppe, deren Cd ich abspielte. Ich fuhr so 180, die Autobahn war nahezu leer, schönstes Wetter.
An einer Stelle besingen Pur die Geburt eines Kindes. Auf einmal durchfuhr mich die Liebe zwischen mir und meinem Vater. Von Freudentränen überströmt, völlig glücklich, aber durch mein damit verbundenes leichtes Schluchzen bezüglich der Verkehrssicherheit leicht unsicher, drosselte ich mein Tempo und hielt auf dem nächsten Parkplatz an. Ich wollte das einfach in Ruhe auskosten. Und es war köstlich, zu erleben, wie diese Liebe sich auf alles bezog, was in mein Blickfeld geriet, und als Gedanken an meine Mutter ins Spiel kamen auch auf die, und als Hühnchenfleisch hineinkam auch auf die Hühnchen, es tauchte die Frage auf, sollte ich sowas noch essen können, aber das Fühlen schwemmte alle Einzelheiten weg und das Erleben brachte weitere.

Irgendwann fuhr ich dann weiter, es gab keine Schluchzer mehr, ich wollte auch heim. Zu hause rief ich meine Mutter an und sagte unter anderem zu ihr :warum gelingt es uns nicht, dies in unserer Wirklichkeit unterzubringen. Mein Vater war bereits seit mehr als einem Jahr tot, ich hatte seit der Kindheit das Erleben unserer Liebe vermisst, die ich immer geahnt hatte aber soweit ich mich erinnern kann nie in der Interaktion deutlich und befriedigend erleben durfte. Er hatte mir zumindest insoweit ein Entgegenkommen gezeigt, dass es mir erlaubt war, dass er in meinen Armen starb.

Später fragten mich natürlich Leute, wie war es denn? Klar hatten welche mitbekommen, dass ich zu so einem "Kurs" gefahren war, "wo man immer nur meditiert".

Ich erinnere mich an eine Antwort, ich weiss nicht mehr wem ich sie gab. Ich sagte, oh Mann, es war wie ein Flugzeugabsturz in den Bergen. Kaum Zeit, das Überlebthaben zu geniessen von einem Wasserfall in die Tiefe gerissen um mich dann an einem ruhigen Strand beim Sonnenbad wiederzufinden.

Ich hatte jetzt mal Zeit darüber nachzudenken. Nicht über die Erfahrung, sondern über das wie ich meine Zeit dort beschrieben habe. Und dabei fiel mir etwas auf.
Nehmen wir mal an, das Flugzeug seien Gedanken, die abgehoben sind, nichts mit dem Boden zu tun haben.
Und die Zeit in den Bergen ist ein erstes Innehalten, ein Verschnaufen,
der Wasserfall die Angst einer möglicherweise "todbringenden" Entwicklung,
und der Strand die erhoffte Befreiung. Geniessbar. Nichts grossartiges, nur Licht und Wärme.

Warum jetzt diese Erklärung. Sie war einfach da. Das was ich damals dem Freund sagte, und das Zusammenpassen mit dem, was ein Mensch durchmacht, der einen Weg auf dieses Ziel hin geht. Den Zusammenhang zum Zen habe ich erst kürzlich gesucht. Und ich finde diese Bilder so treffend, dass ich mich auch darüber wieder freue.

Ich fühle, alles was uns unterscheidet, ist der konkrete leibliche Vater und die Vorliebe für eine bestimmte Musik.

Alles andere wünscht JEDEM auf der ganzen Welt,

Mipooh
 

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